Familie, Leben, Meer, Santvlught, Urlaub

runter kommen

Zwei Nächte habe ich schon in dem alten Sommerhaus des Malers Ferdinand Hart Nibbrig verbracht, der nicht lange hier lebte. 1910 hat er es bauen lassen, 1915 ist er bereits verstorben. Was dann mit dem Haus passierte weiß ich nicht, heute ist es ein wunderschönes Ferienhaus direkt am Meer. Und genau hier komme ich runter, aber sowas von.

Ich bin froh, etliche Arzttermine hinter mich gebracht zu haben, alles war gut, was mich natürlich wieder einmal glücklich machte. Naja, kleinere Beschwerden zähle ich jetzt nicht, die sind Pillepalle, wie unsere Bundeskanzlerin zu sagen pflegt 😉

Runter kommen. Ich liebe mein Leben, ich mag es, ich wohne sehr gerne in dem alten Haus meiner Großeltern, ich schaffe meine Arbeit, mein Hund ist die reine Wonne, ich liebe meinen Wandersmann und unser französisches Modell ebenso, es erlaubt uns eine wunderschöne Beziehung ohne den ganzen Alltagssch… den ich weder brauche noch will.

Ich liebe dieses Leben. Und doch ist es eben auch manchmal schwer. Mein Alter Vater ist in die obere Wohnung meines Hauses eingezogen, er will nicht mehr alleine wohnen und es wird deutlich, dass er es auch immer weniger kann. Er bewohnte nach Mutters Tod ein großes Haus mit noch größerem Grundstück weit weg im Wendland und es wurde ihm verstänlicherweise alles viel zu viel. So ist er nun da. Das ist auch ok so.

Aber eben auch oft anstrengend. Weil er viel Hilfe braucht, jetzt weniger körperlich, da eigentlich gar nicht, als ehemaliger Marathonläufer und Leistungssportler ist er fit wie ein Turnschuh, aber im Kopf, da geht es nicht mehr so, wie er es gerne hätte. Er vergisst viel, bringt vieles durcheinander und dann erschallt mein Name im Haus und ich muss helfen. Und natürlich der Haushalt. Wäsche waschen…

Das strengt oft an und davon erhole ich mich grad. Bin wirklich gespannt, wie es ist, wenn ich wieder komme, ob er was merkt? Ob ihm klar wird, wie der Unterschied ist? Oder ob es ihm gar besser geht, weil ihn niemand „genervt“ hat? 😛

Was ich gut finde, bei mir selber, ist, dass ich mir darüber keine Sorgen mache. Ich bin nicht für alles und jeden verantwortlich, ich lebe mein eigenes Leben, und dazu habe ich auch jedes Recht. Ich habe meinen Vater ohne Murren aufgenommen, was nicht selbstverständlich ist, ich helfe, wo ich kann, ich tue viel, ich erledige die Dinge, die er nicht mehr kann. Und wenn ich dann in Urlaub fahre, dann HABE ich Urlaub und verzehre mich nicht mit Gedanken, wie es ihm wohl geht… ob er wohl zurecht kommt… wenn er es nicht kommt, muss eine Lösung her. Und ich werde dabei nicht die Hauptrolle spielen.

Aufopfern ist jedenfalls keine Option. Dennoch muss ich jetzt erstmal richtig runter kommen. Das gelingt hier sehr gut, das Haus ist toll, die Atmosphäre, die Strandnähe, wir hören das Meer rauschen, heute morgen war ich um 6 Uhr mit Askan am Strand. Wir waren ganz alleine. Die Fischer mit ihren riesigen fischverarbeitenden Kähnen kamen zurück, hinten weit sah man die unzähligen roten Positionsleuchten des Windparks im Meer, ich komme runter. Aber sowas von 😀

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Der Beweis 😛

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vielleicht ist es ja zu erkennen, schemenhaft, die „Lichterkette“ am Horizont:

 

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