Nachsorge, Nachwirkungen

Odyssee

Tja, was soll ich sagen, das hätte ich mir klemmen können, jedenfalls im Ergebnis. Doch von Vorne, ich habe ja – ich sage es mal laienhaft – Dellen an beiden Sehnerven, die zunächst den Verdacht auf ein Glaukom nahe legten, nach gefühlten 1000 Untersuchungen stand aber fest, es ist keins. Doch warum ist es so? Alles mögliche durchgecheckt, nix gefunden, dann die Bitte, ich solle zum Kardiologen, weil es könne auch was mit dem Herz zu tun haben.

Ich also zum Kardiologen. Die Praxis ist eine Medizinfabrik, durchgetacktet, perfekt organisiert, zahlreiches freundliches Personal, gute Ärzte, massenhaft Patienten. Es piept und tickt und überall Menschen, die in Räumen verschwinden mit Piep- und Tickapparaten. Gleich vorweg, mein Herz ist gesund, es ist sehr kräftig, was nur bedingt meinen medikamentös gut eingestellten Bluthochdruck erklärt, den ich seit 2010 habe, denn ich hatte Jahrzehnte einen völlig normalen Blutdruck, daher vermutet man, dass es in der Kindheit oder Jugend gewesen sein muss, das ist aber ein anderes Kapitel (was schon vor Jahren aufgeschlagen wurde). Jedenfalls wurde mein Herz mit diversen Apparaten durchleuchtet und begutachtet und alles ist gut. Mein Glaukom, was keins ist, kann also nicht davon kommen. Das Herz ist unschuldig an irgendwelchen Dellen. Prima.

Nun aber beginnt die Odyssee, von mir nicht erkannt und darum bin ich mittenrein gestolpert. Der Kardiologe schaute sich meinen Pillenplan an und sah dann kritisch auf. Alsoooooo, er würde ja…. ändern…. bessere Medikamente…. die Werte…. und so weiter. Ich gehe jetzt nicht auf Einzelheiten ein, ich kürze ab. Ende vom Lied, ein Medikament weg, zwei neu. Er hat es logisch und nachvollziehbar begründet, ich denke das stimmte auch.

Nur, und jetzt kommt die Einschränkung, er kennt mich nicht. Er schlug vor, ich möge seine Empfehlung mit dem Hausarzt besprechen, aber dazu sah ich keinen Grund, ER ist doch der Facharzt, ER muss es doch wissen.

Das war ein Fehler. Mir ging es zwei Tage später richtig beschissen und ich verfluchte das Gepille, die Ärzteschaft, die Krankheit, das Wetter und überhaupt alles, was mir in den Weg kam. Die Nebenwirkungen waren einfach heftig. Ich den Kardiologen angerufen, sofort absetzen, eine Langzeitblutdruckmessung wurde gemacht, der Blutdruck war reichlich hoch. Er schrieb dann einen Bericht und damit bin ich zum Hausarzt, zu dem ich schon sehr sehr viele Jahre gehe und der mich gut kennt. Der schlug die Hände über dem Kopf zusammen, warum um alles in der Welt hat er das Medikament denn abgesetzt?!? Ja weil…. Das stimmt ja alles, aber er kennt sie doch nicht und er weiß nicht…

Nun nehme ich wieder mein altes Gepille und es geht mir wieder gut. Wie es mir vorher auch ging. Fazit: never change a running system! Auch beim Gepille nicht 😎

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