Vor einiger Zeit bekam ich das Buch von Andreas R. Batlogg zugeschickt:
Eigentlich wollte ich es gleich lesen, aber das habe ich nicht geschafft, zu viel war los und überfliegen wollte ich es auch nicht, so habe ich mir Zeit gelassen und schreibe erst jetzt darüber.
Andreas R. Batlogg ist Jesuit und Priester – durchkreuzt ist ein schönes Wortspiel – und gibt darum, jedenfalls erscheint es mir so, einen völlig anderen Einblick in die Krebserkrankung, in SEINE Krebserkrankung. Ich habe das Buch gerne gelesen, es ist nicht belehrend, es geht nicht um DEN Krebs im allgemeinen, es geht um SEINEN Krebs und wie er damit umgeht. Jede Krankheit trifft jeden anders und er als Jesuit geht damit anders um wie ich, die ich nicht in diese Glaubensstrukturen eingebunden bin. Unabhängig von seiner Krebserkrankung erhält man auch einen Einblick in das Leben eines Priesters, in einen völlig anderen Alltag, in ein völlig anderes eingebunden sein in eine Gemeinschaft.
Krebs erschüttert. Ob nun einen Priester, eine Mutter, einen allein lebenden Mann, Familienvater, Busfahrer, Vorstandsvorsitzenden, Politikerin, Ärztin, wer auch immer wie auch immer lebt, er erschüttert. Wie geht man mit dieser Erschütterung um? Was bedeutet es, so krank zu werden? Was gibt Halt, was hilft, jenseits aller Medizin?
Es ist ein sehr persönliches Buch und es hat mir gut gefallen, ich habe es gerne gelesen. Ich mag Bücher über Krebs, die einem nicht erzählen wollen, wie man zu leben hat, was man zu meiden hat, was man schlucken muss und was besser nicht, ich mag die Bücher, wo die Menschen von sich erzählen, wie sie damit umgehen, was ihnen hilft, was ihnen Halt gibt, was wichtig ist, wer wichtig ist für sie.
Es ist ein „rundes“ Buch, wie soll ich das beschreiben? Vielleicht zitiere ich das Ende, dann wird es klar:
…So ist es auch nach einer schweren Erkrankung. Wer überlebt, spürt schnell: Es beginnt ein Weg. Zu Ende ist nur die Behandlung. Gehen und gestalten muss den Weg jeder Mensch selbst. Der Christ darf hoffen, dass er in Gottes Arme führt. Ich bete darum. Und am Ende, ganz am Ende eines Lebens, am Übergang zu einem anderen, stehen hoffentlich – für immer – die Worte: „Ich bin da – für dich!“
Ich habe es gerne gelesen. Sehr gerne.
Hat dies auf It's only words and words are all I have to take your heart away rebloggt und kommentierte:
Glaube und Krebs, das hört sich jetzt schräg an, aber ich meine damit eigentlich nur, dass es viele Sichtweisen auf eine schwere Erkrankung gibt. Hier die Sicht eines Jesuiten. Ich habe das Buch gerne gelesen.
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