Angefangen habe ich mit Linseneintopf. In meiner damaligen Wohngemeinschaft war ich bekannt für meine legendären Linsen… äh… ok, das ist ein wenig übertrieben, aber ich weiß noch, dass man sich darauf freute, wenn ich mal wieder mit den Linsen und Möhren und Wirsing und Lauch und Mettenden und so weiter in der Küche rumwirbelte und oft gefragt worden bin, ob ich es nicht nochmal kochen könne. Damals zeichnete sich meine Karriere als Hobbyköchin nun wirklich nicht ab, denn mehr als Linseneintopf habe ich nicht gemacht. Wovon haben wir damals eigentlich gelebt? Mensa. Aber sonst? Ich kann mich an kaum was erinnern. Die Frühstücke dauerten immer ewig lang und es wurde diskutiert. Aber sonst? Kochtechnisch? Vermutlich hauptsächlich Mensa. Wir fanden das ganz ok, wahrscheinlich würde ich heute schreiend davon rennen, wenn uns das damalige Mensaessen vorgesetzt würde. Catering. Den Begriff gab es da noch nicht. Aber wir haben ja auch McDonalds gegessen ohne Bedenken. Wir haben überhaupt vieles ohne Bedenken gemacht.
Aber Aludeckel der Joghurtbecher gesammelt. Unter Strafandrohung mussten die zum Bioladen transportiert werden. Und wehe, man fand einen im Müll, der damals selbstverständlich noch nicht getrennt wurde. Mülltrennung? Was ist denn das? Jedenfalls war das ein Politikum, diese Aludeckel. Es gab WG-Mitglieder, die das für Unsinn hielten, landet ja doch alles in einer Müllkippe. Solche Aussagen zogen wieder nächtelange Diskussionen nach sich. Also trennte man lieber. Joghurtbecher von Aludeckel.
Die gleichen Leute, die damals diese erste Mülltrennung fast mit dem Leben verteidigten, sind heute die, die in ihren Büros die Kaffeeautomaten mit den Kaffeekapseln stehen haben und mit mir gemeinsam über die Aludeckelentsorgungszeit lachen.
Greta wird denen auch noch die Leviten lesen 😜
Es hat sich vieles geändert seither und die Küche ist mein Hobbyraum geworden. Ich koche leidenschaftlich gerne. Meist kann man das, was ich da fabriziere, auch essen 😉 am liebsten koche ich Nudelgerichte, oder Krustenbraten. Dass das Fleisch aus artgerechter Tierhaltung und KEINE Masschenschlachtung kommt, versteht sich für mich von selbst. Und dass wenig Fleisch auf den Tisch kommt, auch. Wir hatten früher einen Fleischtag in der Woche. Das habe ich heute noch. Und ich finde, das reicht auch. Mc Donalds kommt nicht mehr in meinem Magen, außer vielleicht die Pommes. Und in der Kantine esse ich kein Fleisch. Ein Demeterhof beliefert mich regelmäßig mit Gemüse und Milchprodukten. Ich liebe diese Art, mit Lebensmitteln umzugehen, sich zu überlegen, was koche ich, was benutze ich dafür, wo kommt es her, einfach nachzudenken und zu werkeln, ich liebe das.
Der Wasserschaden hat mir eine „neue“ Küche beschert, meine Lieblingsschwester sorgte für eine moderne Dunstabzugshaube und ich habe frohlockt, als alles fertig war. Das Kochen macht nochmal so viel Spaß 😀 ich liebe meinen Hobbyraum:
Doch bevor ich mich gestern mit Kartoffeln, Spinat und Spiegelei bekochen konnte, musste ich zur Mammographie. Alles in Ordnung. So möge es bitte weiter gehen 👍🏼
2 Gedanken zu „Hobbyraum“